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Nachruf Lothar Ebeling

 

Abschied vom Kameraden Lothar Ebeling

Trauerzug 1

Unser langjähriger Vereins-Vorsitzender Lothar Ebeling ist tot. Er war ein Mann mit Haltung und ein großartiges Organisationstalent. In der prall gefüllten, 900 Jahre alten Lühnder Archidiakonatskirche, nahmen wir Abschied. In einem langen Trauerzug geleiteten dann die vielen Trauernden, darunter Repräsentanten des Sports und der Bundeswehr, den Verstorbenen zur letzten Ruhe auf den Friedhof an der Wätzumer Straße. 

Bereits eine Stunde vor Beginn der kirchlichen Trauerfeier bildete sich vor dem Eingang zum Wehrturm der Kirche eine Schlange von Trauernden, um am Sarg ihrem Lothar die letzte Ehre zu erweisen. Rechts und links daneben flankierten seine Bundeswehr-Kameraden und gedachten mit dem Ehrengeleit des plötzlich verstorbenen, ehemaligen Oberstabsfeldwebels. Die Bundesdienstflagge mit dem Adler bedeckte den Sarg, gleich daneben standen die Kränze von der Bundesverteidigungsministerin, dem TuS Lühnde und der Jugend-Spielgemeinschaft-Nord.      

Die Trauerfeier gestalteten gemeinsam der Militärdekan und Pfarrer des Pastoralverbandes Geseke, Rainer Stahlhacke, von   der katholischen Stiftskirche Sankt Cyriakus in Geseke sowie Yorick Schulz-Wackerbarth von der evangelischen 12-Apostel-Kirchengemeinde Sarstedt-Land.   

Bei Dauerregen setzte sich der Trauerzug in Bewegung, voran das Ehrengeleit der Bundeswehr mit Kranzträgern, einem Ordenskissenträger sowie die Abordnung der Ehrenwache. Auf dem Friedhof widmeten dem Verstorbenen ein Trommler sowie ein Trompeter einen letzten Gruß, der beim Senken des Sarges auf dem Friedhof das Lied vom guten Kameraden blies.     

Dieter Gottschalt, unser zweiter Vorsitzender des 620 mitgliederstarken TuS Lühnde, erinnerte an die beispielhaften Aktionen des Verstorbenen rund um den Breitensport im Dorf. Dazu gehörten die Benefizspiele und weitere Veranstaltungen, deren Erlöse für krebskranke Kinder gedacht waren. „Auch die  Feierlichkeiten zu unserer Jahrhundertfeier, an denen Lothar fünf Jahre geplant und gearbeitet hatte, kamen der gesamten Dorfgemeinschaft zugute“, sagte er in seiner Trauerrede. Für den Spielmannszug richtete deren Vorsitzende Karola Hommann Dankesworte an das Mitglied Lothar Ebeling.     

Seine sportliche Vita   

Lothar Ebeling ist nur 61 Jahre alt geworden. Von seiner Leukämie-Krankheit war er sichtlich gezeichnet, bereits vor über 20 Jahren. Trotz dieser schweren Krise managte er bis an die Grenzen der persönlichen Belastbarkeit und bis zuletzt die Geschicke des Vereins. Exakt bis ins kleinste Detail bereitete er beispielsweise die Mitgliederversammlungen Jahr für Jahr bestens vor, sein Markenzeichen. Er war ein waschechter TuS-Mann mit Leib und Seele, auf den man sich verlassen konnte. 

Ebeling 3 Sein großes organisatorisches Können widmete er der Allgemeinheit. Das stellte er zig-fach bei den Benefiz- und sportlichen Veranstaltungen deutlich unter Beweis. Lothar Ebeling war ein überragender, hochrangiger, ein gefragter und ein toller Sport-Organisator. Kurz: Er wirkte aktiv wie ein echter Pädagoge, von dem viele Personen im Umfeld lernen konnten.   

Das war ein Höhepunkt in seinem Leben, als Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, im März des letzten Jahres im Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung die „Sportplakette des Bundespräsidenten“ für den TuS Lühnde stellvertretend an Lothar als Vorsitzenden überreichte. Die höchste staatliche Auszeichnung für Sportverbände und  -vereine in der Bundesrepublik Deutschland.

Der Sportminister nannte im Beisein vieler Repräsentanten die markanten Meilensteine des Breitensportvereins TuS Lühnde mit Beispielen zur Jahrhundertfeier. Dazu gehörten die sportgeschichtliche Sonder-Ausstellung und die 44 Teams mit 372 registrierten Personen beim Biathlon-Wettbewerb, zwei außergewöhnliche Veranstaltungen. Gleichzeitig würdigte auch der Landesportbund-Präsident, Professor Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, die herausragende Arbeit des TuS Lühnde mit Lothar Ebeling an der Spitze. 

Darüber hinaus ist unser Lühnder für seine vielerlei Aktivitäten, auch für die leukämieerkrankten Kinder und als Leiter des Familienbetreuungs-Zentrums, mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Und so beschrieb unser TuS in der Traueranzeige die letzten Worte: „Ein wertvolles Stück ist von uns gegangen. Es ist uns eine Verpflichtung, in seinem Sinne weiterzuarbeiten.“ 

Text und Bilder: Gerhard Schütte